Rückenschmerzen!

Die meisten kennen es und könnten gut darauf verzichten, ein Drittel der Deutschen hat sie sogar ständig oder zumindest sehr häufig.

In 80% aller Fälle sind sie unspezifisch und durch Bewegungsmangel, Übergewicht oder Stress hervorgerufen – beginnend häufig schon im Kindesalter.

Viele Menschen haben sitzende Tätigkeiten ohne Bewegungsmöglichkeit oder sind unentwegt auf den Beinen ohne die Möglichkeit zu Pausen. Nicht immer kann dabei auf eine korrekte Bewegungsausführung geachtet werden, und so kommt es häufig, spätestens nach ein paar Jahren, zu Beschwerden des Rückens.

Doch woran liegt das genau?

Eigentlich soll unsere Wirbelsäule nur einen Teil des Gewichtes unseres Oberkörpers tragen, und vielmehr dafür sorgen, dass wir Bewegungen in bestimmten Bahnen ausführen. Die Haupthaltearbeit liegt bei den Rumpfmuskeln und den Sie umgebenden, die freie Bewegung ermöglichenden, faszialen Strukturen. Und hier ist oft das Problem! Diese Muskeln, die eigentlich ein rundum Halt gebendes Korsett bilden sollten sind bei vielen Menschen zu schwach oder ungleichmäßig trainiert, und die sie umgebenden Faszien durch mangelnde Bewegung verklebt. Hierdurch kommt es zu Dysbalancen und Störungen der Bewegungsabläufe in der muskulären Zusammenarbeit. Lange statische Haltungen oder ungewohnte bzw. besonders starke Krafteinsätze führen dann zu einer Überforderung und schließlich zu Verspannungen und Schmerzen der Muskulatur.

Nur wenn alle, an diesem „Korsett“ beteiligten Strukturen, effektiv zusammenarbeiten, kann die Organsäule ihre Arbeit machen, das Gewicht unseres Oberkörpers tragen, und so die Wirbelsäule entlasten.

Die Organsäule kann man sich gut bildlich vorstellen: Unsere Organe sind wie Pudding. Legt man einen Stein auf den Pudding, wird er in alle Richtungen auseinandergedrückt. Umschließt man aber den Pudding mit einem Metallring (muskuläres Korsett) und legt einen bündig schließenden Stein (Gewicht des Oberkörpers) oben auf, so wird der Stein auf dem Pudding liegen bleiben und nicht versinken – wir bleiben stabil aufgerichtet.

Was kann man also tun?

Nicht jeder hat die Möglichkeit oder den Elan in Eigenregie Stabilisationsübungen zu machen. Aber schon körperliche Aktivität im Allgemeinen ist wichtig und dient der Gesunderhaltung.

Schon ein zügiger Spaziergang an der frischen Luft bringt Bewegung in die steife Wirbelsäule. Unterstützen kann man dies noch, indem man z.B. die Arme bewusst mitschwingt, Sprünge einbaut, oder zwischendurch ein paar Schritte auf Zehenspritzen geht.

Und wer doch ein wenig gezielter vorgehen will, kann Parkbänke und Geländer in Dehnungs- und Kräftigungsübungen mit einbauen.

Positiver Nebeneffekt: der Stoffwechsel wird angeregt, der Blutdruck sinkt, Glückshormone werden produziert und der Melatoninhaushalt, zuständig für unseren Schlafrhythmus, wird reguliert.

Für diejenigen, die ungerne alleine aktiv werden bieten wir die Möglichkeit in Kleingruppen gezielt und mit therapeutischer Betreuung zu trainieren.

Sind schon Rückenschmerzen vorhanden, ist es allerdings gegebenenfalls besser, sich zunächst von uns in einer Eins-zu-Eins-Situation behandeln und beraten zu lassen, um gezielte, auf Sie abgestimmte Übunungen gezeigt und erklärt zu bekommen.

Denn „falsche Übungen“ können auch zu einer Verschlechterung der Probleme führen.

Ansonsten gilt aber immer: bewegen! Je häufiger desto besser!

In diesem Sinne, Schuhe an und raus an die frische Luft!

 

Ihr Körperkompass-Team